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Überaktive Blase

Was ist eine überaktive Blase?

Als überaktive Blase wird ein starker Harndrang mit übermässig häufigem (mehr als 7 mal pro Tag) und auch nächtlichem Wasserlassen bezeichnet. Dabei kann es zu einer Dranginkontinenz kommen.

Was ist eine Dranginkontinenz?

Die Dranginkontinenz ist ein unfreiwilliger Harnverlust im Zusammenhang mit einem starken Harndrang. Man unterscheidet die Dranginkontinenz von der Belastungsinkontinenz, bei der ein unfreiwilliger Harnverlust bei einer „Belastung“ wie zum Beispiel Husten, Treppensteigen oder Lachen auftritt.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Vorliegen der eingangs erwähnten Beschwerden, muss die überaktive Blase als mögliche Ursache dafür gesucht bzw. ausgeschlossen werden. Die genannten Beschwerden können aber auch bei anderen Diagnosen auftreten, wie zum Beispiel bei einem Harnwegsinfekt. Ihr Hausarzt wird sie deshalb nach der Befragung untersuchen und den Urin analysieren. Zum Ausschluss anderer Ursachen wird unter Umständen ausserdem eine Ultraschalluntersuchung gemacht oder es muss ein Tagebuch mit Trink- und Urinmenge geführt werden.

Wie wird die überaktive Blase behandelt?

Als erste Massnahme gilt die Verhaltenstherapie. Durch Blasen- und Beckenbodentraining, mit Strategien zur Blasenkontrolle und durch Trinkmanagement können die Beschwerden häufig gelindert werden.

Gibt es Medikamente gegen eine überaktive Blase?

Nach der Verhaltenstherapie kommen Medikamente zum Einsatz, die Nervenreize, die zu einer Kontraktion der Blasenmuskulatur führen, unterbrechen. Diese sind als Tabletten oder Pflaster erhältlich. Diese Medikamente werden meist gut vertragen, können aber zu Mundtrockenheit und Verstopfung führen.

Wenn eine Kombination der Verhaltenstherapie und der Medikamente zu keiner Besserung geführt haben, kann mittels Operation (sakrale Neuromodulation, perkutane Tibialnervstimulation) eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. Da diese nicht in jedem Fall zu einer Verbesserung führen, muss die Operation vorgängig gut abgewogen werden.