Wissen


Sie befinden sich hier:   Deutsch > Medizinisches A-Z > Symptome > Zeckenstich
Zur Stichwortsuche

Zeckenstich

Zeckenstich – was tun?
Findet man eine Zecke auf der Haut, soll diese mit einer Pinzette entfernt werden. Man fasst die Zecke mit der Pinzettenspitze möglichst nahe an der Hautoberfläche und zieht dann den Körper der Zecke langsam und senkrecht von der Haut weg. Es braucht etwas Geduld: Am Anfang hängt die Zecke fest an der Haut, nach ca. 30-60 Sekunden lässt sie aber los und kann so vollständig entfernt werden! Anschliessend sollte die Haut desinfiziert werden. Verbleibt ein Teil der Zecke in der Haut (man erkennt dies an einem schwarzen Pünktchen), sollte die Stelle wiederholt desinfiziert und beobachtet werden.
Bildet sich auf der Haut um den Stich eine Rötung oder treten innert 7 – 14 Tagen Symptome (Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Gelenkbeschwerden) auf, muss der Hausarzt aufgesucht werden.

Warum sind Zecken gefährlich?
Zecken gehören zu den Insekten, die durch ihren Stich zum Teil schwer verlaufende Krankheiten übertragen können. Zu den gefürchteten Krankheiten gehören die Borreliose und speziell im Churer Rheintal, in der Bündner Herrschaft und im vorderen Prättigau die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Welche Erkrankungen können durch Zecken übertragen werden?
Die Borreliose ist eine Erkrankung mit einem sehr vielseitigen Erscheinungsbild. Das erste Krankheitszeichen ist häufig eine sich über Tage ausdehnende, ringförmige Rötung an der Einstichstelle, das so genannte Erythema migrans. Gleichzeitig können auch grippeartige Symptome auftreten. Nach Wochen bis Monaten kann es zu einem Befall weiterer Organe kommen: Gelenkschmerzen, Lähmungserscheinungen, Nervenschmerzen und Herzrhythmusstörungen. Werden diese Erkrankungen nicht rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, können chronische Schädigungen wie Arthrosen, Hautveränderungen und Persönlichkeitsstörungen zurückbleiben

Die Infektion mit Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren kann beschwerdefrei ablaufen. Etwa ein Drittel der Infizierten entwickelt aber nach 3 – 10 Tagen grippeähnliche Symptome (Fieber, Gliederschmerzen, Husten). Auch hier heilen die meisten Beschwerden folgenlos ab. Nur ein kleiner Teil dieser Patienten entwickelt nach einem fieberfreien Intervall von 1 – 2 Wochen die gefürchtete und schwere Infektion des Nervensystems. Die Symptome dieser Hirnhaut- oder Hirnentzündung sind starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lichtscheu, Schwindel bis hin zu Bewusstseinsstörungen. Je nach Verlauf können diese Symptome zum Tod führen. Bei einem Teil der Patienten können Lähmungen der Arme, Beine und Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen.
Bei Kindern läuft diese Krankheit in den meisten Fällen weniger ausgeprägt und ohne bleibende Schäden ab. Zurzeit existieren keine Therapiemöglichkeiten gegen die FSME. Die Behandlung hat eine Linderung der Symptome zum Ziel.


Wie kann ich mich schützen?
Zecken halten sich vor allem im Gras, im Gebüsch und im Unterholz auf. Am besten meidet man diese oder trägt geschlossene Kleidung und Socken. Das Besprühen der Kleider mit Insektenspray hilft zusätzlich für etwa 2 Stunden. Auf jeden Fall sollte nach einer längeren Wanderung v.a. in den eingangs genannten Gebieten die ganze Haut nach Zecken abgesucht werden. Da die Zecken eine Vorliebe für weiche und dünne Haut haben, müssen v.a. Kniekehlen, Bauch und Leisten abgesucht werden. Bei Kindern müssen zusätzlich Achseln, Hals sowie die Kopfhaut untersucht werden.

Impfung gegen FSME:
Für Personen, welche sich in den genannten Gebieten gerne in der Natur bewegen, ist eine Impfung ab dem 6.  Lebensjahr sinnvoll. Für eine vollständige Impfung sind drei Impfdosen notwendig (zwei Dosen im Abstand von einem Monat und eine dritte nach fünf bis zwölf Monaten). Danach wird eine Auffrischimpfung alle zehn Jahre empfohlen. Die Kosten der Impfung werden von den Krankenkassen übernommen. Eine Impfung gegen die Borreliose ist nicht möglich.