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HIV-Infektion/AIDS

Was bedeuten die Abkürzungen HIV und AIDS?
Die Abkürzung HIV steht für die englische Bezeichnung „Human immunodeficiency virus“. Übersetzt bedeutet der Begriff „menschliches Immunschwäche Virus“.

Die Abkürzung AIDS steht für „Acquired immune deficiency syndrom“ oder übersetzt „erworbenes Immunschwächesyndrom“.

Was ist HIV?
HIV ist ein Virus, das sich über Körperflüssigkeiten, wie Sperma, Blut oder Vaginalsekret überträgt. Einmal im Körper, versteckt sich das Virus in den sogenannten CD4-Zellen, diese sind ein wichtiger Teil des Immunsystems. In diesen Zellen können sich die Viren beliebig vermehren. Mit der Zeit zerstört der HI-Virus die Zellen und das Immunsystem ist geschwächt – deshalb der Name „Immunschwäche Virus“.

Welche Beschwerden macht eine HIV-Infektion?
Einige Tage bis Wochen nach der Infektion bekommt man Beschwerden, die einer Grippe gleichen: Fieber, Gliederschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Appetitverlust und manchmal einen Hautausschlag. Diese Symptome verschwinden nach ein bis zwei Wochen wieder. Es folgt eine Latenzzeit von bis zu 10 Jahren, in welcher die Betroffenen weitgehend beschwerdefrei – aber trotzdem ansteckend! - sein können. Das Immunsystem kann die Viren in dieser Zeit unter Kontrolle halten. Wenn die HI-Viren die CD4-Zellen aber in grossem Ausmass zerstören, wird das Immunsystem geschwächt. Die Betroffenen leiden unter Nachtschweiss, Gewichtsverlust, Fieber, Durchfall und Lymphknotenschwellung. Erst wenn dann eine definierte Gruppe von Krankheiten auftritt, spricht man von der AIDS Krankheit.

Was ist AIDS?
Als AIDS wird eine definierte Gruppe von Krankheiten bezeichnet, die für ein fortgeschrittenes Stadium der HIV-Infektion charakteristisch sind. Zu dieser Gruppe gehören die Lungenentzündung durch Pneumozystis, Pilz- und Viruserkrankungen, sowie Krebserkrankungen. Diese Erkrankungen führen ohne Therapie zum Tod.

Wie kann man sich mit dem HI-Virus anstecken?
Der Virus wird in den meisten Fällen bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder bei der Verwendung unsteriler Spritzen bei Drogenabhängigen übertragen. Daneben kann HIV auch während der Schwangerschaft, während der Geburt oder beim Stillen auf das Kind übertragen werden.

Wie wird eine HIV-Infektion festgestellt?
Beim HIV-Test wird das Blut auf Antikörper gegen das HI-Virus untersucht. Werden keine Antikörper gefunden, ist der Test negativ, d.h. der Betroffene ist nicht infiziert. Nach einer Ansteckung kann es aber bis zu drei Monaten dauern, bis die Antikörper nachweisbar sind, ein negativer Test sollte deshalb sicherheitshalber drei Monaten nach einer möglichen Infektion wiederholt werden.

Ist der Test positiv, d.h. es wurden im Blut Antikörper gegen HIV gefunden, muss das Ergebnis durch einen zweiten Test bestätigt werden. Falls auch dieser Test „positiv“ ausfällt, ist eine HIV-Infektion bestätigt.

Wie wird HIV/AIDS behandelt?
Die Standardtherapie besteht aus verschiedenen Wirkstoffen, die das Virus an verschiedenen Stellen angreifen. Man nennt dies eine hochaktive antiretrovirale Therapie oder kurz HAART. Die Therapie verhindert, dass sich die HI-Viren in den CD4-Zellen teilen; aus dem Körper entfernen lassen sich die Viren heute noch nicht. Diese Behandlung erlaubt aber dem Immunsystem sich zu erholen, so dass ein Fortschreiten der Krankheit zu AIDS verhindert werden kann. Unter der Behandlung können Betroffene über lange Zeit weitgehend beschwerdefrei leben. Hierfür ist aber die konsequente Einnahme der Medikamente extrem wichtig.

Wie kann eine HIV-Infektion vermieden werden?
Da HIV häufig beim Geschlechtsverkehr übertragen wird, sollte man die Safer Sex Regeln beachten. Wer sich Drogen spritzt, soll Spritzen und Nadeln nur einmal verwenden und die Instrumente auf keinen Fall mit anderen teilen.

Was ist eine Postexpositionsprophylaxe?
Die Postexpositionsprophylaxe ist eine HIV-Behandlung, die bei hohem Risiko einer Ansteckung verabreicht werden kann. Diese Therapie soll verhindern, dass die HI-Viren in die CD4-Zellen eindringen. Entscheidend ist aber, dass die Behandlung so schnell wie möglich und spätestens 24 Stunden nach der möglichen Infektion begonnen wird. Aber Achtung: selbst die beste Behandlung ist weniger gut als ein Vermeiden der Infektion (siehe oben)!