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Saisonale Grippe

Was ist eine Grippe?
Die Grippe ist eine Erkrankung der Atemorgane, ausgelöst durch das Influenzavirus. Häufige Symptome der Grippe sind hohes Fieber (>38°C), Unwohlsein, Halsweh, Schnupfen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Im Gegensatz zu einer Erkältung (eine von anderen Viren verursachte Erkrankung, umgangssprachlich aber häufig auch als Grippe bezeichnet) treten die Symptome bei der Grippe plötzlich auf und sind in der Regel heftiger ausgeprägt.


Ist die Grippe gefährlich?
Für junge und gesunde Personen ist die Grippe selten gefährlich, sie erholen sich im Normalfall gut. Personen mit einer reduzierten Immunabwehr (siehe weiter unten) können aber sehr schwer erkranken: In der Schweiz werden jährlich 1000 – 5000 Hospitalisationen und ca 1500 Todesfälle pro Jahr registriert!


Warum nennt man sie „saisonal“?
Die Influenzaviren sind immer vorhanden, während der kalten Jahreszeit sind die Schleimhäute in Nase und Mund aber trockener, was deren Abwehr schwächt, so dass die Viren besser in den Körper eindringen können. Zudem leben die Menschen in der kalten Jahreszeit „enger“ beieinander, was die Übertragung der Viren begünstigt. Die meisten Grippeerkrankungen treten deshalb zwischen Dezember und März auf, was zum Namen „saisonal“ geführt hat.


Wie steckt man sich mit dem Grippe-Virus an?
Die Übertragung der Influenzaviren von einer Person auf die andere erfolgt durch Tröpfchen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen direkt auf die Nasen- oder Mundschleimhaut einer anderen Person gelangen. Da Viren aber auch kurze Zeit auf Händen, Türklinken oder anderen Oberflächen überleben können, ist auch eine indirekte Übertragung möglich (zB. Niesen – Tröpfchen – Türklinke – Hand – Mundschleimhaut).


Wenn der Virus über die Schleimhaut in den Körper eingedrungen ist, treten nach 3 bis 4 Tagen die ersten Grippesymptome auf. Ansteckend ist man aber bereits einen Tag vor Beginn der Symptome, zu einem Zeitpunkt also, wo man selber noch gar nicht weiss, dass man infiziert ist!


Wie kann man sich gegen die Grippe schützen?
Der beste Schutz ist eine Impfung gegen den Grippe-Virus und einige hygienische Massnahmen: Beim Niesen oder Husten ein Papiertaschentuch vor den Mund halten, wenn kein Taschentuch vorhanden ist, soll die Armbeuge benutzen werden. Wenn Sie in die Hand husten oder niesen, soll die Hand anschliessend gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Regelmässiges Händewaschen mit Seife ist während der Grippezeit eine einfache und effiziente Methode, eine Übertragung des Virus zu vermeiden.


Wie funktioniert die Grippeimpfung?
Um die Funktion der Impfung zu verstehen, muss man wissen, dass das Virus einen Kern und eine Hülle besitzt. Der Kern enthält die Gene des Virus, die für die Krankheit verantwortlich sind, die Hülle dagegen besteht aus Proteinen, die sonst keine weitere Funktion haben. Die Flüssigkeit in der Impfspritze enthält ein Protein, das in der Hülle des Influenzavirus vorkommt, aber sie enthält keine krankheitsverursachenden Gene. Das Immunsystem erhält so die Möglichkeit, die Oberfläche des Virus kennenzulernen, ohne am Virus zu erkranken. Dadurch wird die Immunabwehr vorbereitet, und bei einer Ansteckung wird das Virus durch bereits vorhandene Antikörper schneller unschädlich gemacht. Weil das Immunsystem etwa 2 Wochen für diese Vorbereitung benötigt, ist eine Impfung Ende Oktober/Anfang November sinnvoll.


Wieso muss ich mich jedes Jahr impfen lassen?
Weil der Schutz nur ca. 4 bis 6 Monate anhält und weil sich die Oberfläche der Influenzaviren von Jahr zu Jahr leicht verändert, muss die Impfung jedes Jahr erneuert werden.


Wer soll sich impfen lassen?
Folgende Personen sollten sich impfen lassen, weil die Immunabwehr reduziert ist:

  • Menschen ab Alter 65

  • Menschen mit chronischen Erkrankungen

  • Schwangere Frauen ab dem 2. Trimenon und Frauen, die in den letzten 4 Wochen entbunden haben

  • Frühgeborene ab Alter 6 Monate in den ersten 2 Jahren

  • Menschen in Alters- und Pflegeheimen


Daneben wird die Impfung für Menschen empfohlen, die regelmässig mit Menschen aus der obigen Liste zu tun haben (Familienangehörige, Medizinal- und Pflegefachpersonal, KinderkrippenleiterInnen, etc).


Natürlich sollen sich alle Menschen impfen lassen, die ihr Risiko, an einer Grippe zu erkranken, reduzieren möchten. Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser für die Personen mit einem geschwächten Immunsystem und desto schwieriger für das Virus eine Epidemie zu verursachen.


Hat die Impfung Nebenwirkungen?
In den meisten Fällen schmerzt die Injektionsstelle, oder es tritt eine Rötung auf. Stärkere Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen oder Übelkeit sind selten und in den allermeisten Fällen nur von kurzer Dauer (ca 2 Tage). Schwerwiegende Komplikationen wie Asthmaanfälle oder eine allergische Reaktion sind sehr selten.


Weitere Informationen:

www.gemeinsamgegengrippe.ch