Wissen


Sie befinden sich hier:   Deutsch > Medizinisches A-Z > Diagnosen > Heuschnupfen
Zur Stichwortsuche

Heuschnupfen (Pollinosis) / Rhinitis allergica

 

Was ist Heuschnupfen?

Genaugenommen ist Heuschnupfen eine Allergie gegen Blütenstaub (Pollen). Ähnliche Beschwerden können aber auch von Hausstaubmilben, Pilzsporen oder Tierhaaren ausgelöst werden. Man spricht dann zusammenfassend von einer Rhinitis allergica (Rhino = Nase).

Was ist die Rhinitis allergica?

Bei der Rhinitis allergica reagiert der Körper auf bestimmte Oberflächenstrukturen von Pollen, Milben, Pilzsporen oder Tierhaaren. Diese werden unter dem Begriff „Allergene“ zusammengefasst. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen bestimmte Teile dieser Allergene, der Körper reagiert dann mit einer Entzündungsreaktion, was zu einer Freisetzung von Histamin führt. Das Histamin löst die typischen Beschwerden der Rhinitis allergica aus.

Wie erkennt man Heuschnupfen oder eine Rhinitis allergica?

Die häufigsten Symptome sind Naselaufen, juckende Augen oder Rachen und Niesreiz. Die allergische Reaktion kann aber auch zu Atembeschwerden führen und Asthma auslösen. Je nachdem auf welches Allergen man allergisch ist, treten diese Beschwerden im Frühjahr, im Sommer oder ganzjährig auf. Die jeweils aktuelle Pollenbelastung und Pollenprognose können im Internet auf www.pollenundallergie.ch abgerufen werden. Diese Informationen werden vom Allergiezentrum Schweiz zu Verfügung gestellt, und dieses bietet auch ein kostenloses App für das Smartphone an.

Wie wird der Heuschnupfen und die Rhinitis allergica behandelt?

Bei der Behandlung steht natürlich das Vermeiden des Allergens im Zentrum. In einer Höhe ab 1500 m.ü.M. und am Meer ist die Pollenbelastung so gering, dass die meisten Allergiker hier deutlich weniger Beschwerden haben. Das abendliche Duschen und das Spülen der Nase helfen, die Pollenzahl auf der Haut, in den Haaren und auf den Schleimhäuten zu reduzieren und so die nächtlichen Beschwerden zu lindern.

Die sogenannten Antihistaminika sowie Cortison Präparate bilden die medikamentöse Basis für die Behandlung des Heuschnupfens und der Rhinitis allergica. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Hausarzt beraten. Ferner erfahren viele Patienten  durch die Akupunktur eine nachhaltige Besserung der Beschwerden.

Was ist eine Desensibilisierung?

Das Ziel der Desensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt, ist, dass das Immunsystem nicht mehr auf das Allergen reagiert. Man spritzt deshalb regelmässig über mehrere Wochen eine verdünnte Lösung mit Allergenen unter die Haut (meist am Oberarm). Die Allergen-Konzentration in dieser Lösung nimmt von mal zu mal zu. Der Effekt der Behandlung liegt darin, dass das Immunsystem mit der Zeit aufhört, auf das Allergen zu reagieren und so die Beschwerden nicht mehr auftreten. In den meisten Fällen muss diese Desensibilisierung in den folgenden Jahren noch ein- oder zweimal wiederholt werden.

Was ist eine Kreuzallergie?

Bei der Rhinitis allergica reagiert das Immunsystem auf bestimmte Oberflächenstrukturen der Allergene. Diese Oberflächenstrukturen sind meistens Eiweisse und diese kommen in ähnlicher Form auch auf anderen Lebensmitteln vor. Das Immunsystem kann dies nicht unterscheiden und reagiert dann auf diese Lebensmittel genauso wie auf das Allergen.

 

Pollenart                              Kreuzallergie mit

Gräser, Roggen                   Soja, Roggen, Tomate, Erdnuss, Kartoffel

Birke, Haselnuss, Erle       Apfel, Kiwi, Hasel- und Walnuss, Mandel, Zwetschge, Pfirsich, Aprikose

Beifuss                                 Sellerie, Karotten, Paprika, Petersilie, Dill, Pfeffer

 

 

Weitere Informationen:

Allergiezentrum Schweiz AHA www.aha.ch

Informationen zu verschiedenen Lungenkrankheiten und Kursen: www.lungenliga.ch