Wissen


Sie befinden sich hier:   Deutsch > Medizinisches A-Z > Diagnosen > Krampfadern / Varizen
Zur Stichwortsuche

Krampfadern / Varizen

Was sind Krampfadern?

Als Krampfadern bezeichnet man oberflächliche Venen an den Beinen, die von aussen deutlich sichtbar sind und einen geschlängelten Verlauf nehmen. Die tiefen Beinvenen sind nicht betroffen.

Was ist die Ursache für Krampfadern?

In den meisten Fällen ist die Ursache eine erblich bedingte Schwäche des Bindegewebes. Diese kann bereits in jungen Jahren beginnen und führt mit zunehmendem Alter zu einer Erweiterung der oberflächlichen Venen. Die Venenklappen, die in den Beinen ein Zurückfliessen des venösen Blutes in die Füsse verhindern sollen, sind in den erweiterten Venen zu klein. Das Blut fliesst nur schlecht ab und staut sich in den Venen, was von aussen dann als Krampfader sichtbar ist.

In wenigen Fällen ist eine Venenthrombose Ursache für die Erweiterung der oberflächlichen Venen.

Welche Faktoren begünstigen die Entwicklung von Krampfadern?

Frauen leiden erblich und hormonell bedingt etwa drei mal häufiger an Krampfadern als Männer. Daneben können Bewegungsarmut und Übergewicht die Entstehung von Krampfadern beschleunigen.

Sind Krampfadern gefährlich?

Das in den Venen gestaute Blut führt zunehmend zu einem Rückstau bis in die Haut, v.a. im untersten Teil des Unterschenkels und den Füssen. Dies führt zu einer Beinschwellung, zu einem Schweregefühl oder nächtlichen Wadenkrämpfen. Mit der Zeit wird die Haut härter, es kommt zu einer Entzündung (Stauungsdermatitis oder –ekzem) und kann zu einem Ulcus, einer sehr schlecht heilenden Wunde, führen. Die so veränderte Haut ist sehr empfindlich und beginnt bei kleinsten Verletzungen zu bluten.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Mittels Ultraschalluntersuchung können die betroffenen Venen und das Ausmass der Venenstauung sowie der Zustand des tiefen Venensystems beurteilt werden.

Wie werden Krampfadern behandelt?

Bei geringer Ausprägung können Krampfadern mittels Kompressionsstrümpfen und Medikamenten behandelt werden. Kleine Krampfadern können verödet werden. Bei der Verödung, auch Sklerotherapie genannt, wird ein Medikament in die erweiterte Vene gespritzt. Die dadurch entstehende leichte Entzündung führt zu einer Vernarbung der Vene. Auf ähnliche Weise funktioniert die Lasertherapie: Eine in die Vene eingeführte Laserfaser führt zu einem Verschluss der Vene. Beide Verfahren eignen sich nur für kleine Krampfadern. Da diese meist nur aus kosmetischen Gründen behandelt werden, werden diese beiden Therapieformen von der Krankenkasse nicht übernommen.

Bei der Operation der Krampfadern wird die Vene in der Leiste oder in der Kniekehle durchtrennt und dann an mehreren Stellen mit einem Häkchen entfernt. Anschliessend wird ein Kompressionsverband angelegt, der nach 2-3 Tagen durch einen Kompressionsstrumpf ersetzt wird. Zur Vorbeugung erneuter Krampfadern sollte dieser dann tagsüber immer getragen werden.