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Halsschmerzen

Was ist die Ursache von Halsschmerzen und Schluckbeschwerden?
Die häufigste Ursache ist eine virale Infektion, wie zum Beispiel durch das Rhinovirus. In seltenen Fällen können auch Bakterien eine Infektion auslösen. Weitere mögliche Ursachen sind Allergien, trockene Luft (in der kalten Jahreszeit!), Reizung durch Dämpfe oder Rauch sowie eine Refluxerkrankung. Die Infektion führt zu einer Entzündung, und dabei wird die sehr empfindliche Schleimhaut im Rachen gereizt, was den Schmerz beim Sprechen oder beim Essen erklärt. Der medizinische Begriff für Rachen lautet Pharynx, das Wort Pharyngitis bedeutet somit Entzündung im Rachen.

Warum sind die Mandeln vergrössert?
Die Mandeln, medizinisch Tonsillen genannt, im Übergang von der Mundhöhle zum Rachen und die Lymphknoten am Hals sind Organe des Immunsystems. Bei einer Infektion wird das Immunsystem aktiviert, das bedeutet, dass in den Tonsillen und Lymphknoten viele weisse Blutkörperchen produziert werden. Dies führt zu einer Vergrösserung dieser Organe. Manchmal sieht man auf den Mandeln auch weissliche Beläge und Eiter, das sind Hinweise für eine Tonsillitis.

Warum ist die Stimme heiser?
Die Infektion im Rachen ruft eine Entzündung hervor. Ähnlich einer Verstauchung am Knöchel, schwillt bei der Entzündung das Gewebe an, weil mehr Blut in der Region ist. Wenn auch die Stimmbänder von dieser Schwellung betroffen sind, klingt die Stimme belegt oder eben heiser. Genauso führt eine Überbeanspruchung der Stimmbänder wie zum Beispiel an einem Sportanlass oder einem Konzert zu einer Entzündung der Stimmbänder und entsprechend zu Heiserkeit.

Was ist das sinubronchiale Syndrom?
Unter dem sinubronchialen Syndrom versteht man eine Reihe von Symptomen, die häufig zeitlich gestaffelt auftreten. Es beginnt mit einer Infekt-bedingten Entzündung in der Nase und deren Nebenhöhlen (Sinusitis): Die Nasenschleimhaut ist geschwollen, die Nasenatmung ist behindert und die Nase läuft, allerdings nicht nur nach aussen sondern auch in den Rachen. Dort verursachen die durch das Sekret verschleppten Erreger Halsschmerzen – der Infekt ist von der Nase eine Etage tiefer in den Rachen gewandert. Dort werden die Erreger tröpfchenweise inhaliert und so – noch eine Etage tiefer – in die Bronchien transportiert und verursachen Husten. Deshalb der Name sinubronchiales Syndrom.

Was tun, wenn man Halsschmerzen hat?
Wie weiter oben erwähnt, sind Infektionen die häufigste Ursache für Halsschmerzen. Da es sich in den allermeisten Fällen um virale Infektionen handelt, gibt es keine spezifische Therapie gegen den Erreger, der Körper heilt sich selbst. Es gibt aber etliche Hausmittel und Medikamente, die eine lindernde Wirkung auf die Beschwerden haben. Viel Trinken, Schonung der Stimme, Vermeidung von körperlicher Anstrengung und ausreichend Schlaf sind das Fundament für eine schnelle Genesung. Ein einfaches Schmerzmittel wie Paracetamol ist günstig und lindert die meisten Schmerzen zuverlässig.

Wann muss ich wegen Halsschmerzen zum Hausarzt?
Kinder: bei Schluckschmerzen (erhöhter Speichelfluss bei Kleinkindern) oder Atembeschwerden
Erwachsene: bei starken Hals- und Ohrenschmerzen, bei Fieber (>38.5°C), wenn die Schmerzen/Heiserkeit länger als eine Woche anhalten, bei Atembeschwerden, wenn der Mund nicht geöffnet werden kann, bei starkem Husten oder Auswurf.

Siehe auch: Mononukleose, Tonsillitis