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Kopfschmerzen

Welche Kopfschmerzen sind gefährlich?
Warnsignale sind explosionsartig aufgetretene Kopfschmerzen, Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen mit Bewusstseinsveränderung, Kopfschmerzen mit starkem Erbrechen oder Kopfschmerzen mit einem epileptischen Anfall. In diesen Fällen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht oder die Nummer 144 gewählt werden.

Welche Kopfschmerzen sind häufig?
Zu den häufigsten Kopfschmerzen zählen die Migräne, der Cluster Kopfschmerz, die Trigeminusneuralgie und die Spannungskopfschmerzen.

Was ist eine Migräne?
Unter einer Migräne versteht man einen starken, meist einseitigen, pulsierenden Kopfschmerz, der durch alltägliche Tätigkeiten verstärkt wird und häufig mit Übelkeit, Erbrechen und einer Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm einhergeht. Die Migräne tritt anfallsartig auf und kann zwischen 4 Stunden und 3 Tagen anhalten. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, und es wird ein Zusammenhang mit den Hormonen vermutet. Die genaue Ursache der Migräne ist aber noch immer nicht bekannt.

Was hilft bei Migräne?
Bettruhe sowie Abschirmung von Licht und Lärm sind hilfreich. Medikamente gegen Schmerzen und Erbrechen werden häufig verwendet. Besprechen Sie die für Sie optimale medikamentöse Therapie mit Ihrem Hausarzt.

Was ist ein Cluster Kopfschmerz?
Der Cluster Kopfschmerz beginnt anfallsartig im Schläfen- und Augenbereich, breitet sich einseitig über dem Gesicht und Kopf aus und klingt meist nach 1-2 Stunden vollständig ab. Das betroffene Auge ist gerötet und tränt, die Nase läuft. Er ist häufiger bei Männern und Rauchern und tritt oft erst im mittleren oder höheren Lebensalter auf. Als Therapie wird ein Medikament (Triptan) unter die Haut gespritzt. Zusätzlich wird Sauerstoff oder Kortison eingesetzt.

Was ist die Trigeminusneuralgie?
Der Trigeminus ist ein Nerv, der für die Sensibilität im Gesicht verantwortlich ist. Die Neuralgie beschreibt sich wiederholende, einschiessende Schmerzattacken auf einer Seite des Gesichts. Die Schmerzen werden als elektrisierend beschrieben, und eine einzelne Attacke dauert wenige Minuten. In manchen Fällen werden die Schmerzen durch bestimmte Reize ausgelöst: Kauen, Sprechen oder leichte Berührung im Gesicht. Die Behandlung reicht von Vermeiden des auslösenden Reizes über Medikamente bis hin zu Operationen.

Was ist ein Spannungskopfschmerz?
Unter Spannungskopfschmerzen versteht man ein anhaltendes Druck- oder Engegefühl am ganzen Kopf. Die Schmerzen sind unabhängig von körperlicher Aktivität, können aber durch helles Licht oder Lärm ausgelöst/verstärkt werden und mit einer leichten Übelkeit einhergehen. Therapeutisch werden Schmerzmittel, Entspannungsübungen und regelmässige körperliche Aktivität eingesetzt.

Können Medikamente Kopfschmerzen auslösen?
Die regelmässige Anwendung von Medikamenten (Analgetika und Triptane) stellt ein eigenständiger Grund für Kopfschmerzen dar! Man nennt dies Medikamentenübergebrauchskopfschmerz, kurz MÜKS.

Was tun, bei leichten Kopfschmerzen?
Körperliche und geistige Überlastung können häufig Kopfschmerzen auslösen. Ein Tagebuch mit Einträgen zu Kopfschmerz, Medikamenteneinnahme und Aktivität kann hilfreich sein. Ein geregelter Tagesablauf baut Überlastung ab oder hilft, sie zu vermeiden: regelmässige Mahlzeiten und körperliche Betätigung, ausreichende Trinkmenge, genügend Schlaf, Verzicht auf Koffein- und Alkohol-haltige Getränke, Reduktion von stimulierenden Medien (Musik, Computer, TV), Überprüfung der Körperhaltung am Arbeitsplatz. Erst wenn diese Massnahmen zu keiner Besserung geführt haben, sollten Medikamente verwendet werden. Zum Einsatz kommen Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika (zB Ecofenac).

Bei Kindern und Jugendlichen sollte auch die Sehschärfe überprüft werden. Wer nicht gut sieht, strengt die Augenmuskulatur an und klagt häufig über Kopfweh.

Wann zum Arzt?
Der Hausarzt sollte aufgesucht werden, wenn:

  • Oben genannte Massnahmen zu keiner Linderung geführt haben

  • die eingenommenen Medikamente keine Wirkung zeigen, die Medikamente täglich eingenommen werden oder die Dosis gesteigert werden muss

  • die Kopfschmerzen an Häufigkeit und Intensität zunehmen

  • die Art des Kopfschmerzes sich ändert

Eine sofortige Vorstellung beim Hausarzt oder im Spital ist nötig, wenn die Kopfschmerzen:

  • extrem stark sind

  • mit Fieber, Nackensteifigkeit, Verwirrung, Sehstörungen oder Sprechstörungen einhergehen

  • mit einseitigem Taubheitsgefühl oder Lähmung auftreten

  • starkes Erbrechen auslösen