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Zuckerkrankheit

Medizinisch: Diabetes mellitus

Was ist Diabetes?
Als Diabetes mellitus (DM) wird eine Gruppe von Krankheiten bezeichnet, bei der ein erhöhter Blutzuckerspiegel (=Glukose) gemessen wird. Glukose wird über die Nahrungsmittel aus dem Darm ins Blut aufgenommen und anschliessend von sämtlichen Körperzellen als wichtigster Energielieferant benutzt. Damit die Glukose aus dem Blut in die Zelle gelangt, braucht es Insulin. Wenn dieses fehlt (DM Typ 1) oder die Wirkung nicht ausreichend ist (DM Typ 2), bleibt die Glukose im Blut, wo sie auf Dauer schwere Schäden an verschiedenen Organen (Herz, Auge, Niere, Nervenzellen) anrichtet.

Wie werden die verschiedenen Typen unterschieden?
Der DM Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit: Das körpereigene Immunsystem zerstört die Insulin produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse. Die Ursache ist nicht bekannt. Die betroffenen Personen – meist Kinder und Jugendliche – können kein Insulin mehr produzieren und entwickeln innert kurzer Zeit Symptome wie starken Durst, Hunger, eine verminderte Sehschärfe und eine ausgeprägte Müdigkeit (Glukose ist Energie!). Der Patient ist auf Insulin als Medikament angewiesen.

Der DM Typ 2 ist mit 90-95% die häufigste Form des Diabetes. Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar noch Insulin, aber die Körperzellen reagieren zu wenig darauf, man nennt das auch Insulin Resistenz. Die Symptome entwickeln sich langsamer als beim Typ 1: Müdigkeit, häufiges Wasserlassen, vermehrter Durst, wiederholte Infektionen und Sehstörungen sind typische Anzeichen, manche Personen haben lange auch gar keine Symptome.

Ferner gibt es noch den Schwangerschaftsdiabetes und Diabetes, der durch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, durch Medikamente, hormonelle Störungen oder Infektionen verursacht wird.

Was sind die Risikofaktoren für das Auftreten eines DM Typ 2?
Alter über 45, erbliche Vorbelastung, Übergewicht, Bewegungsmangel, erhöhter Blutdruck, erhöhtes Cholesterin, Gefässerkrankungen und Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes hatten

Wie wird die Diagnose gestellt?
In einer Blutentnahme, die auf nüchternen Magen erfolgen muss, wird der Blutzucker (Glukose) bestimmt. Ist dieser erhöht, sollte er an einem anderen Tag erneut kontrolliert werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim DM Typ 2?
Die wichtigste Therapie ist eine Diät und mehr körperliche Aktivität zur Gewichtsreduktion. Damit kann die Krankheit günstig beeinflusst werden! Reicht dies nicht aus, erfolgt die Behandlung mit Medikamenten. Wirken diese zu wenig, muss auf Insulin, das unter die Haut gespritzt wird, umgestellt werden. Daneben sollten ein erhöhter Blutdruck sowie ein erhöhtes Cholesterin behandelt werden. Ein Rauchstopp wird allen Diabetikern empfohlen.