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Hormontherapie beim Prostatakarzinom

Wie funktioniert die Hormontherapie?
Das Hormon Testosteron regt die Krebszellen des Prostatakarzinoms zum Wachstum an. Die Hormontherapie hat deshalb zum Ziel, die Wirkung des Testosterons zu verhindern, wobei 3 Möglichkeiten zur Anwendung kommen:

  • Orchiektomie: die Testosteron-produzierenden Zellen der Hoden werden in einer Operation entfernt

  • GnRH-Analoga: die Testosteronbildung wird medikamentös unterdrückt

  • Antiandrogene: die Testosteronrezeptoren auf den Krebszellen werden blockiert, das Testosteron kann dort nicht wirken.

Wann wird eine Hormontherapie durchgeführt?
Die Hormontherapie wird bei Prostatakarzinomen eingesetzt, die Ableger (Fernmetastasen) in Knochen oder anderen Organen gebildet haben. Sie verlangsamt oder stoppt das Wachstum der Krebszellen, eine Heilung ist aber nicht möglich. Sie wird deshalb eingesetzt, wenn eine Operation oder Strahlentherapie nicht möglich/erwünscht ist oder als Unterstützung einer Strahlentherapie.

Was hat die Hormontherapie für Vor- und Nachteile?
Das Testosteron ist notwendig für die Fruchtbarkeit und die Erektionsfähigkeit, die Hormontherapie führt deshalb zur Unfruchtbarkeit und einer erektilen Dysfunktion. Die medikamentöse Hormontherapie hat den Vorteil gegenüber der Orchiektomie, dass sich diese Symptome nach Absetzen der Medikamente wieder erholen können.

Weitere Nebenwirkungen sind:

  • Hitzewallungen und Schweissausbrüche

  • Libidoverlust

  • Brustschmerzen und Brustvergrößerung (Gynäkomastie)

  • Antriebsschwäche

  • Gewichtszunahme und Muskelabbau

  • Blutarmut

  • Knochenresorption und Knochenbrüche (Osteoporose)