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Magenspiegelung / Gastroskopie

Was ist eine Gastroskopie?
Bei der Gastroskopie wird die Speiseröhre, der Magen und der oberste Teil des Dünndarms mit einer Kamera untersucht. Hierfür wird ein biegsames, schlauchförmiges Instrument, an dessen Spitze eine Videooptik angebracht ist, über den Mund eingeführt. Neben der Kamera enthält das sogenannte Gastroskop einen Arbeitskanal, durch welchen Biopsien entnommen oder Blutungen gestillt werden können.

 

Wann wird eine Gastroskopie durchgeführt?
Indikationen für eine Gastroskopie sind Hinweise oder Verlaufskontrollen für eine der folgenden Erkrankungen:

  • Magenblutungen

  • Magenulkus

  • Gastritis (Magenbrennen)

  • Reflux / GERD

  • Verengungen beim Mageneingang oder -ausgang

 

Welche Vorbereitungen sind für eine Gastroskopie nötig?
Damit der Arzt die Oberfläche des Magens beurteilen kann, darf man 6-8 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen und nur noch klare Flüssigkeiten zu sich nehmen. Die Einnahme von Medikamenten ist meistens kein Problem, besprechen Sie dies vorgängig mit Ihrem Arzt. Zahnprothesen müssen vor der Untersuchung herausgenommen werden.

 

Wie läuft die Untersuchung ab?
Vor der Gastroskopie erhält man einen Zahnschutz und der Rachenraum wird mit einem Spray betäubt, dadurch werden Verletzungen vermieden und der Würgereiz beim Einführen des Gastroskops unterdrückt. Sicherheitshalber wird üblicherweise eine Infusion am Handgelenk angelegt, damit man bei Bedarf schnell Medikamente verabreichen kann.

 

Wie läuft die Untersuchung ab?
Während der Untersuchung liegt der Patient auf der linken Seite. Das Gastroskop wird dann durch den Mund über die Speiseröhre in den Magen und - sofern auch dort eine Diagnostik erforderlich ist - in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Damit sich die Schleimhäute entfalten und damit besser beurteilen lassen, wird der Magen bei einer Gastroskopie mit Luft aufgeblasen. Über die eingebaute Optik sieht sich der Arzt dann Stück für Stück das Innere des oberen Verdauungstraktes an. Stellt er dabei Veränderungen fest, kann er mit Hilfe einer über den Arbeitskanal eingebrachten kleinen Zange Schleimhautproben entnehmen, die dann im Labor untersucht werden.

Dem Patient bereiten diese Biopsie-Entnahmen keine bzw. kaum wahrnehmbare Schmerzen. Im Regelfall dauert eine Magenspiegelung nur wenige Minuten. Ist sie abgeschlossen, zieht der Arzt das Gerät langsam zurück und schließlich ganz heraus. Die zuvor eingeblasene Luft wird dabei abgesaugt, um übermäßiges Aufstoßen und Völlegefühl zu vermeiden bzw. zu verringern.

Schmerzen verursacht die Methode nicht. Allerdings kann das Einführen des Gastroskops einen unangenehmen Würgereiz auslösen. Inzwischen gibt es auch Geräte, die durch die Nase geschoben werden, was viele Patienten als angenehmer empfinden.

 

Gibt es mögliche Komplikationen?
Alles in allem ist die Gastroskopie ein sehr sicheres Verfahren, das schon lange zur Routine in Krankenhäusern und Praxen gehört. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine invasive Methode, die gewisse Risiken birgt, über die der Patient vom Arzt aufgeklärt werden muss. Dazu gehören Verletzungen der Wand von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm bis hin zum Durchstoßen dieser Organe. Blutungen beziehungsweise der Übertritt von Magensaft in die Bauchhöhle können die Folge sein.

Auch die Entnahme von Biopsien kann Blutungen auslösen. Gefährlich ist das aber nur dann, wenn die Blutgerinnung des Patienten gehemmt ist, etwa durch die Einnahme bestimmter Medikamente. Darüber hinaus beeinträchtigt die Betäubung des Rachens auch die Schutzreflexe. Dies kann dazu führen, dass aufgestoßener Mageninhalt in die Lunge gelangt und dort eine so genannte Aspirationspneumonie verursacht. Insgesamt sind solche unerwünschten Nebenwirkungen bei der Magenspiegelung aber wie bereits erwähnt sehr selten.

 

Welche alternativen Untersuchungsmethoden gibt es?
Zwar können einige krankhafte Veränderungen im oberen Verdauungstrakt auch mit Methoden wie dem Röntgen, der Computertomografie oder der Sonografie erkannt werden. Doch die Magenspiegelung ist die einzige Methode, die es ermöglicht, diese Organe tatsächlich mit dem Auge von innen zu betrachten. Außerdem erlaubt nur sie, von verdächtigen Stellen der Schleimhaut Gewebeproben zu entnehmen. Insbesondere bei Verdacht auf Magenkrebs, ein Magengeschwür oder eine Magenschleimhautentzündung gibt es deshalb eigentlich keine Alternative zur Gastroskopie.